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Bürgermeisterwahl Auerbach

Das Konzept des Grünen-Bürgermeisterkandidaten Bernd Scheller für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtentwicklung.

19.01.14 –

Für eine nachhaltige und somit zukunftsorientierte Stadtentwicklung.

Diese muss aktiv gestaltet und strategisch geplant werden und darf nicht getrieben von zufälligen Geschenken und eigener Ideenlosigkeit einfach nur passieren.

Wohin dies führen soll und welche Strategien dahinter stehen, möchte ich an vier Kernbereichen deutlich machen.

Erstens bei der Energiefrage. Hier könnte der Slogan gelten: „Auerbach stark – Energieautark“. Wie kann dies Umgesetzt werden?

Fangen wir erst einmal bei der energetischen Sanierung der städtischen Gebäude an. Hierzu liegt seit Jahren ein von der Stadt in Auftrag gegebenes und im Stadtrat präsentiertes Gutachten vor, in dem die drängendsten Problemstellen mit dem größten Energieeinsparpotential genannt sind. Leider wurde bisher nichts weiter in dieser Richtung unternommen und beim Rathaus wurde leider auch im Rahmen der Innenstadtsanierung die dringend nötige Dämmung am Fundament versäumt. Darüber hinaus sollte der Energieverbrauch der Beleuchtungseinrichtungen kritisch betrachtet werden. Hier könnten z.B. das teilweise Abschalten von Straßenlaternen nach 1.00 Uhr und der Einsatz von LED Leuchtmitteln zu einer erheblichen Einsparung führen. Weiter sollten verstärkt die Erfahrungen des ZEN den Bürgern bei Infoveranstaltungen, auf Messen oder speziellen Märkten näher gebracht werden. Ebenfalls könnte ein speziell auf Auerbach abgestimmter Leitfaden für umweltbewusstes Bauen und Sanieren erstellt werden, der beim Grundstückskauf oder bei Sanierungs- oder Bauanfragen ausgegeben wird.

Neben diesem wichtigen Block der Energieeinsparung muss aber auch die Energieerzeugung in Auerbach abgestimmt und koordiniert werden. Erneuerbare Energieerzeugung kann nur über einen Mix aus allen in unserer Stadt zur Verfügung stehenden regenerativen Energiequellen gelingen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Stadt in einen Dialog mit den örtlichen Energieerzeugern (Betreiber von PV-Anlagen, Biogasanlagen,…) tritt und eine aktive Energieplanung für Auerbach betreibt. Wo stehen wir und wo wollen wir hin? Auch hier ist das Wissen des ZEN von zentraler Bedeutung. Energiewirtschaft aktiv mitgestalten und ein klares Ja zu Windkraft und anderen regenerativen Energiequellen.

Keine Angst vor Windmühlen - das braucht Auerbach für die Zukunft.

Darüber hinaus dürfen wir aber nicht unglaubwürdig werden. Der Strom für Auerbach sollte dann natürlich auch Ökostrom sein. Auch dürfen wir aktuelle Trends nicht versäumen und die wachsende Zahl an Elektrofahrzeugen vernachlässigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, in Auerbach eine Energietankstelle einzurichten – dies fördert auch den Tourismus.

Der zweite Bereich betrifft den ÖPNV. Es gilt eine größere Akzeptanz zu schaffen und die Anbindung Auerbachs nach Pegnitz, Neuhaus, Sulzbach-Rosenberg und Amberg zu verbessern.

Wir in Auerbach, mit unserer Nähe zu zwei benachbarten Regierungsbezirken, müssen uns dafür einsetzen, dass Schüler und Auszubildende grundsätzlich kostenfrei im ÖPNV unterwegs sein können. Dies führt unweigerlich zu einer steigernden Akzeptanz und einem Gewöhnungseffekt der Jugend gegenüber dem ÖPNV. Durch die kostenfreie Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel werden sowohl die Familien als auch das Landratsamt bürokratisch entlastet – dies stellt einen klaren Standortvorteil gegenüber den Nachbarstädten dar.

Die Akzeptanzsteigerung in der Bevölkerung kann aber nur dann umgesetzt werden, wenn gleichzeitig die Anbindung an die benachbarten Städte und Gemeinden, insbesondere auch in unserem Landkreis, verbessert wird.

Um eine möglichst hohe Kundenzufriedenheit / Akzeptanz zu erreichen und dennoch die Kosten gering zu halten, sind auch alternative Konzepte zu den starren Linienbussen erforderlich, (z.B. Anrufbusse oder –taxen). Ziel muss es sein möglichst große Mobilität auch ohne Auto zu ermöglichen; dies kommt vor allem der jungen und auch der älteren Bevölkerung zugute.

Damit wären wir beim dritten Punkt, dem Demographischen Wandel angelangt. Hier möchte ich das Augenmerk auf das „ sich umeinander kümmern“ lenken. Das Motto „Gegenseitiger Halt durch Jung und Alt“ steht hierbei für meine Ziele.

In unserer immer älter werdenden Gesellschaft, in der eine hohe Flexibilität und Mobilität auf dem Arbeitsmarkt gefordert ist, bleibt kaum mehr Zeit sich um ältere Familienangehörige zu kümmern. Deshalb ist es wichtig, gemeinsam mit den caritativen und kirchlichen Organisationen frühzeitig Lösungen zu erarbeiten. Dabei dürfen die Aktionen aber nicht nur auf die älteren Menschen zielen, vielmehr ist es wichtig alle Altersgruppen mit einzubeziehen. Wir müssen bei den Kindern anfangen und den Dialog zwischen Jung und Alt fördern:

  • Gegenseitige Besuche Kindergarten – Altenheim

  • Gestaltung des Stadtparks als Begegnungsstätte zwischen Jung und Alt

  • Angebot einer Großelternagentur (Rent a Grandma)

Weiter ist es dringend erforderlich, die Jugendarbeit in Auerbach wieder zu beleben .Die Einbindung von aktiven, älteren Bürgern sollte selbstverständlich sein. Ein Runder Tisch mit Vertretern der Kirchen, von Vereinen und Verbänden, der Jugendsozialarbeiterin der Stadt und weiteren interessierten Bürgerinnen und Bürgern ist dazu die Voraussetzung.

Das Zusammenleben von Jung und Alt in Auerbach sollte vom Respekt und der Achtung voreinander geprägt sein. Damit sichern wir ein Klima, in dem die Nachbarschaftshilfe über alle Generationen hinweg funktioniert und wir uns gegenseitig Halt geben.

Beim vierten Bereich dreht es sich auch um Achtung und Respekt, aber mit globalem Hintergrund. Auerbach muss Faire Kommune werden – unter dem Leitsatz: „Positiver Wandel durch fairen Handel“.

Wenn wir unseren Kindern obige Werte vermitteln wollen, dann müssen wir auch konsequent so handeln und dies natürlich auch bei unserem Einkaufsverhalten. Aus diesem Grund muss es unser Bestreben sein auch die Waren, die wir konsumieren, Fair gehandelt zu bekommen. Hier hat die Stadt eine Vorreiterrolle zu besetzen und die kommunale Beschaffung auf fair gehandelte Produkte umzustellen. Dies betrifft nicht nur die Klassiker Kaffee und Tee, sondern die gesamte kommunale Beschaffung (im Bausektor, in der Verwaltung, Spielmaterial und Sportartikel für Schulen und Kindergärten…).

Selbstverständlich setzt fairer Handel nicht erst bei Produkten aus Übersee an, sondern vielmehr gleich um die Ecke, bei z.B. fairen Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Auch hier ist die Stadt wieder gefordert, in einen Dialog mit den Landwirten aus der Region zu treten, um die Direktvermarktung zu fördern (Bauernmärkte). Weiter sollen Regionale Produkte aktiv im Bürgerhaus beworben und ggf. ein Verzeichnis über Hofläden in der Region ausgelegt werden.

Gleichzeitig ist den Gewerbetreibenden zu vermitteln, welche Chancen ihnen Fairtrade bietet; denn Fairtrade als Wachstumsmarkt bietet gerade für das Gewerbe und den Handel in kleineren Kommunen Möglichkeiten zur Umsatzsteigerung.

Um die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren, sollten bereits die Kinder in den Schulen und Kindergärten an Fairtrade herangeführt werden. Wenn es uns dann noch gelingt mit interessierten MitbürgerInnen eine Steuerungsgruppe zu bilden, steht einer erfolgreichen Bewerbung als Fairtrade-Stadt nichts im Wege.

Wenn Auerbach für die Zukunft gerüstet sein will, dann müssen wir diese vier Punkte aktiv angehen und Lösungen finden. Das Leben in einer energieautarken und im Verkehrsverbund gut integrierten Stadt, die darüber hinaus auch noch soziale und christliche Werte vertritt und lebt, ist meine Vision. Dies stärkt die Wirtschaft und den Handel in Auerbach und sorgt für ein Klima in dem sich unsere Bürgerinnen und Bürger sowie unsere Gäste auch in Zukunft wohl fühlen werden.

Die Stadt Auerbach in diese Zukunft zu führen ist mein Ziel - deshalb will ich Bürgermeister werden.

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