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17.06.15 –
Nicht im „grünen Bereich“ befindet man sich derzeit in der Oberpfalz beim Thema Fracking.Dies wurde den Besuchern bei der Veranstaltung vergangener Woche nur allzu deutlich. Im Capitol in Sulzbach-Rosenberg fand die dritte Station der Frackingtour von Jürgen Mistol, Mitglied des Bayerischen Landtags der Grünen, statt. Der aufrüttelnde Informationsabend im gut besuchten Veranstaltungsraum erhitzte nicht nur wegen den sommerlichen Temperaturen die Gemüter. „Mit dem Thema Fracking und Freihandelsabkommen hat uns die Hitze des Sommers auch in der Politik erreicht“, stellte Ortssprecherin Yvonne Rösel fest. Mit einer Power-Point Präsentation führte Jürgen Mistol zum Thema des Abends über. Er ging besonders auf die Gefahren und Risiken der Technologie zur Förderung von Gas für die Menschen und die Umwelt ein. Anschließend wurde der ZDF-Film „Gefährliche Gier“ gezeigt, der die Risiken unterstrich, die mit Fracking verbunden sind. Die Ohnmacht gegenüber mächtigen Konzernen denen die Betroffenen in den USA ausgesetzt sind scheint sich in Deutschland zu wiederholen. Ein Schreckensscenario so weit entfernt, nun direkt vor Ort möglich. Mit der Erkundungslizenz für das Weidener Becken hat die Bayerische Staatsregierung einem großen Ölkonzern quasi das Einfallstor für diesen abartigen Raubbau geöffnet, der Konzern kann so seinem Claim abstecken für das zukünftige Frackinggeschäft. Veraltete Bergrechtsgesetze erleichtern diese Lizenzvergabe und somit das bedenkliche Geschäft. In der Nähe von Bremen und in Niedersachsen wird bereits Fracking in Deutschland betrieben und Natur und Mensch bekommen die Auswirkungen zu spüren. Risse in den Gebäuden und Erdstöße sind die Auswirkungen. Außerdem werden große Mengen an Gift in das Erdinnere gepumpt ohne zu wissen, was das auf Dauer für Auswirkungen auf das Grundwasser hat. In der anschließenden Diskussion kam die Brisanz des TTIP Abkommens zur Geltung. Sollte nun auch das Freihandelsabkommen realisiert werden droht eine weitere Gefahr, denn die Ölkonzerne können bei Verweigerung des Abbaus vor einem Schiedsgericht exorbitante Entschädigungssummen einklagen. Die Bundesregierung hat zwar einen Gesetzentwurf zur weitgehenden Einschränkung von Fracking auf den Weg gebracht, dieser geht aber nicht weit genug. Um dieser Sache Einhalt zu gebieten soll es möglich sein die betroffenen Areale als Wasserschutzgebiete auszuweisen. „Ein absolutes Verbot von Fracking muss äußerste Priorität besitzen, gerade auch mit Blick auf die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in Deutschland!“, stellt Jürgen Mistol am Ende der Diskussionsrunde fest.
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