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Grüne besuchen Dr. Loew´sche Einrichtung in Königstein

11.06.23 –

Die oberpfälzer Spitzenkandidatin der GRÜNEN für die Bezirkswahl und amtierende Bezirksrätin Gabriele Bayer besuchte mit Elli Wolf, Bernd Scheller und Bernhard Krieger die Dr. Loew´sche Einrichtung in Königstein. Die Einrichtungsleitung Frau Ana Pinheiro erläuterte das Konzept der Einrichtung und führte die Gruppe durchs Haus.
In der Einrichtung in Königstein werden Menschen mit psychischen Erkrankungen -  mithilfe vielfältiger Betreuungsformen - ganzheitlich betreut. Den Bewohner*innen werden Möglichkeiten geboten, sich psychisch zu stabilisieren und sich nach den individuellen Möglichkeiten zu entwickeln.
Es stehen Betreuungsformen vom beschützten Bereich, über offene Wohngruppen bis hin zur ambulanten Betreuung zur Verfügung. Zusätzlich können Menschen mit Pflegebedarf in der               Dr. Loew´schen  Einrichtung in Königstein leben.
Die vier  größten Herausforderungen derzeit seien laut der Leiterin Ana Pinheiro der immer weiter anwachsende Fachkräfte- und Hilfskräftemangel, der sehr schlecht ausgebaute ÖPNV und die starken Anmeldezahlen von Hilfesuchenden aus dem gesamten Bundesgebiet, sowie die völlig unbefriedigten Anerkennungsverfahren für das Fachpersonal. Diese Probleme seien schon sehr lange bekannt und deren Lösung dauere besonders in Bayern unverhältnismäßig lange. Auch seien die Zuständigkeiten sehr intransparent.

Der mangelhafte öffentliche Personennahverkehr in Königstein entwickle sich zu einem echten Standortnachteil, so Bernd Scheller, Stadtrat in Auerbach. Neben der Dr. Loew´schen Einrichtung befinden sich noch Haus Königstein des Deutschen Ordens und das Regens-Wagner-Haus in Königstein.
Weder für die Mitarbeitenden dieser sozialen Einrichtungen, noch für die Bewohner*innen  gebe es eine Möglichkeit, selbstbestimmt zu jeder Zeit mobil zu sein, so Scheller. Aufgrund des mangelhaften ÖPNV haben Mitarbeitende gekündigt; auch Bewerber*innen sagten deshalb ab. Das Deutschlandticket muss diesen Menschen wie Hohn erscheinen, wenn sie es nicht nutzen können.

Das zweite und größte Problem, der Fachkräfte- und mittlerweile auch der Hilfskräftemangel, ist nicht etwas, das nur Königstein betreffe, sondern ganz Bayern, ja ganz Deutschland, so Bezirksrätin Bayer. Fast zwei Jahrzehnte sei es versäumt worden, die Attraktivität der Pflege- und Sozialberufe so zu steigern, dass sie mit anderen Berufen gut konkurrieren können. Man habe das System „kaputtgespart“ und die Berufe, vor allem den Pflegeberuf schlecht geredet. Bayer findet jedoch, dass der Pflegeberuf „ die schönste aller Künste ist“ und politisch und gesellschaftlich endlich die Wertschätzung erfahren sollte, die ein systemrelevanter Beruf verdient.  Bayer meine, es brauche kein  „Wertschätzungsgeplapper und Klatschen“, sondern echte Reformen, die diese Berufe für junge Menschen und Quereinsteiger wieder interessant machen. Es soll den aktiven Berufsangehörigen möglich sein, bei guter Gesundheit bis zur Rente zu arbeiten. Bei den Löhnen sei man auf dem richtigen Weg.

Kreisrat Bernhard Krieger moniert das häufig nötige Einspringen des Personals, wenn Kolleg*innen krank werden. Ein Springerdienst, wie vom bayerischen Gesundheitsminister gefordert, müsste aber gut gegenfinanziert werden. Die Einrichtungen hätten durch das schmale Budget keine Möglichkeiten, zusätzlich Personal für den Krankheitsausfall einzustellen.
Kreisrätin Elli Wolf fordert, für alle Landkreise die Stelle einer Jugendsuchtberatung einzurichten. Die Prävention und Beratung  in diesem Bereich sei elementar. Suchtkranke Menschen jeden Alters zu stigmatisieren und zu kriminalisieren, wie es die CSU tut, helfe weder den Betroffenen, der Gesellschaft, noch der Volkswirtschaft, so Wolf.

 

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