Berufsschule Sulzbach-Rosenberg: Zukunft darf nicht auf dem Abstellgleis stehen

Ein Besuch mit ernüchternden Eindrücken
Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Amberg-Sulzbach hat vergangene Woche die Berufsfachschule in Sulzbach-Rosenberg besucht – und dabei einen Eindruck gewonnen, der nicht mehr hinnehmbar ist. Die Schule ist auf zwei Standorte aufgeteilt: die Dieselstraße und die Neumarkter Straße. Beide Gebäude stammen aus den 1960er Jahren und sind heute in einem besorgniserregenden baulichen Zustand.

Was wir gesehen haben, lässt keinen Interpretationsspielraum: Die Substanz ist marode, die Ausstattung veraltet – an modernen, förderlichen Lernbedingungen fehlt es an allen Ecken.

Container als Dauerzustand – ein Armutszeugnis für die Fachakademie
Ein besonderer Kritikpunkt ist die sogenannte „Übergangslösung“ an der Dieselstraße: Die Staatliche Fachakademie für Sozialpädagogik ist dort seit drei Jahren in gebrauchten Containern untergebracht – eine Notlösung, die längst zum Dauerzustand geworden ist. Auch Sprachkurse der Volkshochschule müssen sich die engen, schlecht klimatisierten Räume teilen.

Dass ausgerechnet hier Pflegekräfte ausgebildet werden – ein Berufsfeld, das für unsere Gesellschaft so immens wichtig ist – macht die Situation besonders beschämend. Wer den Pflegenachwuchs ausbildet, verdient Respekt – auch in Form von angemessener Infrastruktur.

Berufsschule als Schlüssel zur Zukunft unserer Region
Unsere Schulen sind die Werkstätten der Zukunft. Die Berufsschule Sulzbach-Rosenberg leistet tagtäglich einen entscheidenden Beitrag zur Ausbildung von Fachkräften für unsere heimische Wirtschaft. Wer hier nicht investiert, bremst die Zukunft unseres Landkreises aus. Es kann nicht sein, dass immer nur mit kleinem Geld und kurzfristigen Maßnahmen versucht wird, die Situation irgendwie am Laufen zu halten. So entsteht keine Perspektive – sondern Frust bei Schüler*innen, Lehrkräften und Ausbilder*innen.

Unsere Forderung: Jetzt handeln – nicht irgendwann
Wir Grüne haben deshalb zur Kreistagssitzung am 14. April eine Anfrage gestellt. Wir wollen wissen:

1. Wann genau wird mit der vollständigen Sanierung des Standorts in der Neumarkter Straße begonnen?
2. Welche konkreten Schritte gibt es, um die Containerlösung in der Dieselstraße endlich abzulösen und eine dauerhafte bauliche Lösung zu schaffen?

Unser Appell an den Landrat und die Kreistagsmehrheit ist klar: Es braucht jetzt eine echte Priorisierung dieser Bildungseinrichtung. Das bedeutet nicht nur schöne Worte, sondern die zügige Bereitstellung von Haushaltsmitteln und einen verlässlichen Zeitplan für Sanierung und Ausbau.

Wir bleiben dran – für eine starke Berufsschule und eine starke Zukunft im Landkreis Amberg-Sulzbach.